FSJ & BFD – Seminare

Der Antritt eines Freiwilligen Sozialen Jahres geschieht aus verschiedenen Beweggründen. Oftmals sind verschiedene Individuen mit unterschiedlichen sozialen Hintergründen, Fertigkeiten und Fähigkeiten involviert. Verschiedene Schulabschlüsse bringen Altersunterschiede mit sich und die FSJ-/BFD-Gruppen sind oftmals heterogen. Die neu entstandene Gruppensituation innerhalb des FSJ/BFD stellt oftmals eine erstmalige Erfahrung mit heterogenen Gruppenprozessen für die FSJler/BFDler dar.

Das Freie Soziale Jahr bzw. der Bundesfreiwilligendienst sollte die individuellen Herkünfte, Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden ansprechen. Die Gruppenheterogenität kann Gefahren und Ängste in der individuellen Entwicklung schüren und bergen, aber auch Chancen und Erfolge innerhalb einer neuen Gruppe begünstigen.

Jede*r kann von den anderen und deren Erfahrungen lernen, neue Perspektiven entwickeln und bekommt evtl. Einblicke in die für ihn/sie unbekannte Lebenswelt und Kultur des anderen.

Gerade mithilfe der Erlebnispädagogik sind diese Unterschiede in puncto Herkunft, Erfahrung und Interesse sehr gut zu vereinen. Die Erlebnispädagogik ist ein Ansatz mit vielen Möglichkeiten, um unterschiedlichen Welten durch das gemeinsame Handeln zu vereinen. Erlebnispädagogische Programme führen den einzelnen Menschen oder eine Menschengruppe aus ihrem gewohnten Umfeld hinaus und begleiten sie in neue teils ungewohnte Lebensräume und Handlungsfelder.

Erlebnispädagogik als Ansatz bewegt die Teilnehmenden dazu, mit sich selbst in Interaktion zu treten und die eigenen Wünsche, Ziele, Ängste und Bedürfnisse zu entdecken. Dieser individuelle Prozess der Selbstfindung soll bestenfalls auch in Interaktion mit anderen Personen oder innerhalb von Gruppen geschehen. Durch den erlebnispädagogischen Prozess des Handelns und Erlebens, mit anschließender Reflexion können bewusste sowie unbewusste Handlungsstrukturen aufgedeckt werden. Die Teilnehmenden lernen nicht nur sich selbst, sondern auch ihr Gegenüber besser kennen.

Jede*r kann in diesem Prozess des Miteinander die für sich individuellen Herausforderungen suchen, unterstützt durch eine pädagogische Begleitung ausprobieren und seine/ihre eigenen Entscheidungen treffen, welche Handlungsstrategien er/sie für sich positiv bzw. negativ bewertet. Dementsprechend kann er/sie die zuvor erlangten Erfahrungen und Handlungsschemata in sein/ihr Leben transferieren oder für sich als nicht brauchbar bewerten.

Die Teilnehmenden werden durch erlebnispädagogische Programme kognitiv und emotional aktiviert ihre Entscheidungen bewusster zu treffen.

Kurz gesagt: die Teilnehmenden können durch das eigene Handeln lernen und an diesem wachsen.